Was tun wir Blogger eigentlich den ganzen Tag?

Was tun wir Blogger eigentlich den ganzen Tag?

„Du siehst aus wie ein Blogger“ – Ich antwortete mit einem kurzen „Dankeschön!“ und machte mir eigentlich nicht gross Gedanken darüber, was er jetzt damit genau meinen könnte. „Was tust du eigentlich den ganzen Tag“ – Diese Frage!? Ich arbeite natürlich! Aber wenn ich dies zur Antwort gebe, wird das nicht wirklich geglaubt, denn ich hätte ja theoretisch Ferien, Wochenende und Freizeit, wer arbeitet denn da schon freiwillig?

 

 

Ich lese Geschichten, viele Geschichten, Geschichten und Artikel von Bloggern, wie ich einer bin. Natürlich verfasse ich ebenso genau auch Artikel, wie ich sie lese. Doch, was sind überhaupt Blogger genau und was tun wir den ganzen Tag? Genau das möchte ich dir in diesem Artikel erzählen, denn es steckt viel mehr dahinter, als du dir vorstellen vermagst.

Geschichten über die Hölle in Bangkok, über einen gesuchten Verbrecher als Untermieter für 3 Monate, über Familienanlässe wie Ostern, die wie eine Einladung zu einem Meeting per Mail verschickt werden. Über das Präsentieren und Umsetzen eines Zwillingslooks, das Klären aller Fragen zum Texter-Beruf, und sogar über den ultimativen Stylisten-Test habe ich schon gelesen. Artikel, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, und sie stammen (fast) alle von meinen lieben Bloggerkollegen, die vielleicht nicht einmal wissen, dass mich ihre Artikel zum Schmunzeln bringen und ich es liebe, ihre Geschichten zu lesen.

Wieso sie vielleicht nicht wissen, dass es mich gibt, liegt wohl daran, dass es so viele von uns gibt. So viele, die ihre Leidenschaft tagtäglich verfolgen, um ihre Leser eine Bereicherung bieten zu können. Dennoch wirst du mir zustimmen, dass du vielleicht genau mal Mikki's Blog und wenn es gut kommt noch 2 weitere Blogger kennst, hab ich recht? Denn obwohl es so viele von uns gibt, ist die Arbeit als Blogger hart verdient - das kann ich dir versichern!

Aber genug mit Schleichwerbung für Bloggerkollegen und Gejammere um die Arbeit als Blogger. Wenn du dir nämlich diese Artikel durchgelesen hast, fragst du dich bestimmt: was machen diese Blogger eigentlich den ganzen Tag? Und was kann da dran wohl so schwer sein, einen Blog zu führen und ein paar Texte hochzuladen?

Theoretisch kann ich ja nur von mir sprechen, ich denke jedoch, dass es vielen so geht, wie mir – wir arbeiten nämlich! Und wenn wir nicht arbeiten, dann arbeiten wir trotzdem. „Hä!? Wie muss ich das jetzt verstehen?“ Nun, zum einen Arbeiten wir, um Geld für unsere Brötchen zu verdienen, also einen ganz normalen Job wie du und ich, zu 100% natürlich! Ich zum Beispiel bin Informatikerin, arbeite 5 Tage die Woche und 5 Wochen Ferien pro Jahr. Wenn ich nach Hause komme, an den Wochenenden und in den Ferien, arbeite ich zwar genau so – und zwar für Mikki’s Blog – meine grosse Leidenschaft! Jetzt denkst du dir aber bestimmt, was denn an einem Blog so viel gearbeitet werden kann, wenn doch nur so Geschwafel dahinter steckt, hab ich recht? 

All diese Geschichten kommen nicht einfach so aus unserer Fantasie, die haben wir erlebt. Oder hast du etwa das Gefühl, dass sich misslungene Reisen nach Paris selbst erfinden (oder gelungene Reisen)? – Ich denke nicht! Und genau das ist, was wir tun; wir saugen so quasi jedes Erlebnis in uns auf, versuchen es schon während dem Erlebnis es in Worte zu fassen und ganz wichtig, wir schiessen Bilder. Und das ist meiner Meinung nach der grösste Part eines Bloggers – das ständige Fotografieren. Denn, wie dieser Blog könnte ich dir jeden Blog ohne Bilder präsentieren. Würdest du ihn dann lesen? Hättest du überhaupt die Lust dazu, einen ellenlangen Artikel zu lesen, der ohne Bilder präsentiert wird? 

Kleiner Unterbruch!

Mein Freund steht gerade neben mir und nervt mich: „Natascha, schau mal, ich hab Lasagne gemacht. Natascha, magst du es, wenn ich den Backofen so piepsen lasse? Natascha, hast du auch kalt? Bla bla bla…“ und genau so werde ich tagtäglich beim Schreiben meiner Texte unterbrochen, denn auch diese brauchen viel Konzentration und gerade, wenn man eine Idee im Kopf hat, muss alles stehen und liegen gelassen werden, um den Artikel zu schreiben. Also, so geht es zumindest mir, sonst ist die Idee verflogen… (gerade in so Situationen merkt man, dass nicht einmal mein Freund weiss, was ein Blogger tagtäglich tut! Wird wohl ein guter Artikel werden, um ihn ihm unter die Nase zu reiben...)

Aber, wir waren ja beim Schiessen der Bilder, richtig? Denn kannst du dir vorstellen, wie viele Outfits ich jedes Wochenende anziehen muss, um sie nur für 2 Minuten zu fotografieren? Kannst du dir vorstellen, wie mein Ankleidezimmer nach DIESEM Artikel ausgesehen hat? Denn es bleibt wohl nicht nur einfach beim Fotografieren, man braucht ja auch all das Equipment dazu. Und zudem muss jeden Tag eine gute Kamera dabei sein, denn man weiss ja nie, wenn man an einen schönen Ort watschelt und dort noch schnell ein Foto für den Instagram-Account schiessen muss.

Und da wären wir bei der noch grösseren Arbeit angekommen: das Pflegen aller Sozial Media Accounts wie Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest,… Hast du eine Ahnung, wie Zeitaufwendig das Ganze ist? Wenn ich nicht jeden Tag irgendein Bild poste, dann geht meine Leserstatistik den Bach runter, meine Leser springen ab. Wieso? Nun, wir sind in einer Welt angekommen, da reicht es nicht, sich einmal in der Woche zu melden, sonst ist man gleich weg vom Fenster - es wird ständige Präsenz verlangt!

Dann hätten wir noch die Sache mit dem lieben Geld und den Kooperationen. Viele Firmen bieten dir vielleicht ein Produkt an, wie auf DIESEM Artikel zu sehen ist. Doch das war wieder ein einmaliger Auftrag und weiter geht’s nach der Suche einer Zusammenarbeit. Denn irgendwie muss unsere Arbeit, die eben WIRKLICH Arbeit ist, entlohnt werden, oder etwa nicht? Denn viele Kosten verursacht der Blog auch noch. Nebst den kleinen Reisen, die man extra für den Blog unternimmt, sind da ja noch die Dinge wie z.B. die Kleidung, wenn man über ein Outfit berichten möchte, oder das Produkt, wenn es ein Produktetest sein soll, und so weiter. Und ich kann dir sagen, das ist definitiv nicht günstig.

Und, bist du noch immer der Meinung, wir Blogger arbeiten nicht?

Erlebnisse dokumentieren, fotografieren, Artikel schreiben, bearbeiten, festhalten, Sozial Media Kanäle pflegen, nach Kooperationen suchen, Geld zusammenkratzen,... Das und noch vieles mehr gehört zum Beruf als Blogger.

Aber, du fragst dich jetzt bestimmt auch, wieso ich dies all tue? Nun, ganz einfach: WEIL ICH ES LIEBE! Mein Blog ist meine grosse Leidenschaft, die ich definitiv nie wieder hergeben werde. Und das werden dir all die anderen Blogger bestimmt auch bestätigen können. Auch wenn es sehr viel Arbeit bedeutet, dennoch lieben wir, was wir tun. Und ich hoffe nun, dass auch du die Arbeit eines Bloggers nun ein wenig besser kennenlernen konntest und auch siehst, was hinter einem einzelnen Artikel steckt - nicht nur Liebe, Leidenschaft und viel Geschwafel, sondern auch gaaaaanz viel Arbeit!

Hast du auch einen Blog? Kollegen, die sich fragen, was du als Blogger tust? Oder bist du ein grosser Fan von einem Blog? Dann erzähl mir davon, ich liebe es, neue Geschichten von meinen lieben Bloggerkollegen zu lesen! 


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Kommentare: 5
  • #1

    Steffi (Sonntag, 16 April 2017 00:39)

    Wundervoller Artikel! Du sprichst mir aus der Seele ;) und das mit dem Freund kenn ich :P. Schatz? Schau mal im Fernsehen? Haste gesehen? Und schon ist der schöne Satz für den Artikel verflogen.

    Liebe Grüße einer mitfühlenden Blogger Kollegin ;)

  • #2

    Danni (Sonntag, 16 April 2017 06:57)

    Was für treffende Zeilen.
    Stieß über Facebook auf deine Worte (SocialMediaarbeit läuft also perfekt ;-) ) und finde mich sehr darin wieder. Es gehört so viel dazu zu Bloggen und nun hab' ich einen schönen Text auf den ich verweisen kann. Ganz tolle Arbeit *klatsch*...denn weder Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen wissen was es einem manchmal abverlangt, das wissen meist nur wir Blogger.
    Liebe kollegiale Grüße
    Danni

  • #3

    Tanja (Sonntag, 16 April 2017 10:46)

    Vielen Dank für den wunderbaren Artikel!
    Du sprichst mir in Vielem aus der Seele. Kaum einer weiß, wieviel Arbeit wirklich dahinter steckt.... Und Du hast hier nun einen wunderbaren Blick hinter die Kulissen gezeigt, den man doch super mal solchen Zweiflern unter die Nase halten kann.
    Ja, und auch das Problem mit dem Partner/Familie ist mir wohlbekannt. Ich habe gleich drei Nasen von dieser Sorte....
    Ich habe vor einigen Monaten einen Handarbeitsblog gestartet. Da gehören zu den "Arbeiten am Blog" noch einige andere Dinge als die genannten... Mustersuche (oft auch Urhebersuche), Materialsuche und -beschaffung, die Handarbeit selbst austüfteln, Anleitung schreiben usw. Bin am Anfang sehr euphorisch an die Arbeit gegangen und dachte "Das krieg ich doch mit links hin!"... Doch sehr schnell habe ich auch gemerkt, das ich zuvor an 100 000 Dinge nicht gedacht hatte. Diese hätte ich anders/besser machen können... Nun muß ich meine Arbeit erstmal neu struckturieren, denn es ist ein großer Unterscheid ob ich "für mich (oder die Familie) etwas handarbeite" oder ob ich das "Wieso?, Warum?, Wie macht man das?" mit anderen teile und Ihnen Wege zeige die eigenen Ideen umzusetzen.
    Trotz der vielen Arbeit, die hinter so einem Blog stehen, habe ich aber Spaß daran ... und ich investiere sehr viel Zeit und Liebe in die Dinge... bei mir sind es im Moment 2 - 8 Stunden täglich, auch an Feiertagen und Wochenenden .... aber genau das macht doch das Ganze so interessant. Wir Blogger lieben was wir tun!
    Liebe Grüße
    Knoten-Hexe Tanja

  • #4

    Claudia (Montag, 17 April 2017 11:13)

    Erst jetzt bin ich endlich dazu gekommen deinen Beitrag zu lesen. Auch erst jetzt, habe ich auch verstanden, dass du ja sogar zwei Beiträge von mir verlinkt hast. Wowwowwow :-) Lieben Dank dafür.
    Und ja, mit deinem Beitrag hast du so vollkommen recht und sprichst mir aus der Seele.
    Lieber Gruss
    Claudia
    www.hamerlike.ch

  • #5

    Esra (Montag, 17 April 2017 17:00)

    AWWW wie lieb von dir, meinen Post zu verlinken!!! Freue mich sehr <3
    Und klar, natürlich arbeiten wir!! Und die Arbeit hat auch Schattenseiten, auch wenn ich sie liebe!
    Haben gerade eben in Thailand festgestellt - wir stressen uns so ab mit Bilder machen, dass wir den Urlaub nicht richtig genießen konnten, also haben wir uns 2 komplett shooting - und Social Medi-freie Tage genommen...
    Danke für den tollen Post!!
    lg
    Esra

    http://nachgesternistvormorgen.de