Sprachaufenthalt - 3 Monate Amerika - Part 1

Sprachaufenthalt - 3 Monate Amerika - Part 1

Die Zeit verging im Fluge, kaum habe ich mich für 3 Monate verabschiedet, bin ich auch schon wieder da und hab mich in der kalten Schweiz eingelebt. Du weisst von welchen 3 Monaten ich spreche – von meinem Sprachaufenthalt in Amerika!
Vielleicht hast du auch vor, einen Sprachaufenthalt zu absolvieren, bis dir aber noch nicht sicher, ob du das wirklich durchziehen möchtest. Dann bist du bei diesem Artikel genau richtig, denn ich möchte dir erzählen, wie ich so im Nachhinein über mein Sprachaufenthaltserlebnis denke. Natürlich darfst du den Artikel auch lesen, wenn du nicht vorhast, einen Sprachaufenthalt zu machen, sondern einfach nur zu lesen aus Neugierde, was ich erlebt habe.

Der Entscheid, dass ich einen Sprachaufenthalt machen möchte, stand ja schon ein wenig länger fest, nur halt eben noch nie wirklich definitiv. Irgendwann entschloss ich mich, an ein Beratungsgespräch bei EF Sprachschulen zu gehen, ohne mir vorher gross Gedanken darüber gemacht zu haben, was ich eigentlich genau wollte. Das Ganze erschien mir äusserst interessant, auch wenn mein Freund komplett dagegen war. Beim Beratungstermin dann habe ich aufgezählt, wieso ich solch einen Sprachaufenthalt machen möchte (zum English lernen, etwas zu erleben, reifer zu werden, …). Und natürlich kam dann irgendwann die Frage «Wo möchtest du denn hin?». Auf diese Frage hatte ich keine Antwort, da so ziemlich alles für mich offen stand, das einzige, auf was ich mich festgelegt hatte, waren dass es 3 Monate sein müssen und es nicht all zu teuer sein darf.
Ich bekam einige Vorschläge geboten, hauptsächlich von England wie z.B. London oder Oxford. Der einzige Vorschlag, welcher aus der Reihe tanzte, war das warme San Diego in Kalifornien. Klar habe ich mir nach dem Termin den Kopf darüber zerbrochen, wohin ich möchte, zumal die Schule in San Diego ganz neu war, aber ich London eigentlich mag und man mich dort noch besuchen könnte.
Ich habe mich aber für San Diego entschieden! Aus dem Grund, dass man nur einmal die Möglichkeit bekommt, 3 Monate in solch ein Land zu reisen und es sicherlich noch im Dezember schön warm sein würde dort.

Der Entscheid stand fest, die Anmeldung bereits eingereicht und unterschrieben. Irgendwann kam mir dann in Sinn, wie lange ich überhaupt fliegen muss (17 Stunden im Flugzeug!), wie gross die Zeitverschiebung sein wird (9 Stunden Unterschied!) und wie lange 3 Monate überhaupt sind (ganze 93 Tage würden es sein!).  Ein bisschen mulmig wurde mir bei dem Gedanken schon, aber es half nichts, ich war angemeldet, bezahlt war auch schon ein grosser Teil und ich musste da jetzt durch. Ach, apropos bezahlt, das kam auch noch dazu, aber das wurde mir erst später bewusst…

Eine grosse Hürde für mich war, auf die Amerikanische Botschaft in Bern zu gehen, um mir dort ein Visum zu beantragen. Die Vorbereitungen waren nicht schwierig, ich hatte schnell alle meine Dokumente zusammen, doch als ich dort bei der Botschaft war, sprach man mit mir nur Englisch – Hilfe!!! Aber auch das habe ich hinter mich gebracht, und ich war ziemlich stolz darauf, denn mit meinen damaligen Englischkenntnissen war das nicht so ein Zuckerschlecken.

Nach schönen Ferien in Portugal und einigen Wochen Ferien zu Hause war es dann so weit: Koffer packen! Es ist ja nicht so, dass ich sonst schon nicht jeden Morgen weiss, was ich anziehen soll, weil ich so viele Kleider habe. Irgendwann war es dann darauf rausgelaufen, dass ich meine Lieblingskleidungsstücke sowie alle neuen Kleidungsstücke eingepackt habe (was sich später als falsch erwiesen hat). Zudem habe ich den Schal und die warmen Jacken natürlich zu Hause gelassen, wieso sollte ich das auch brauchen im warmen Kalifornien?

Nein, das ist noch lange nicht alles, was ich eingepackt habe... Das war nur ein Zwischenstand, an welchem ich noch Nerven hatte, ein Foto zu schiessen...

Der Abschied war schwierig, und als ich im Flugzeug sass, habe ich mir nur so gedacht: wieso hast du das gemacht!? Zumal habe ich lange Zeit zuvor an einem Buch gearbeitet, welches meine Eltern meinem Freund übergeben haben, sobald ich im Flugzeug sass. In diesem Buch waren alles Fotos von uns, kleine Briefchen und Videonachrichten, und das Ganze für 93 Tage – bis ich eben wieder zurück kommen würde. 

Der Flug verging irgendwie, auf jeden Fall spürte ich irgendwann nach 17 langen Stunden wieder den Boden unter meinen Füssen und ich war geschafft, aber so wirklich. Wenn du den ganzen Flug durch Tag hast, während 17 Stunden, dann bringst du sicherlich kein Auge zu, das kannst du mir glauben. Am Flughafen kam mich dann jemand abholen, ich verstand dann nur, dass ich in diesen Bus sitzen müsse und dieser mich zum alten Campus, in welchem ich eine Nacht verbringen würde, fährt. Dort angekommen fiel ich müde und mit einem riesen Jetlag ins Bett – an Schlafen war trotz der Müdigkeit nicht zu denken, und es war 9.00 Uhr abends. Nach einer Weile kam dann meine Zimmergenossin, ich verstand, dass sie ebenfalls aus der Schweiz kommt und spürte gleich eine riesen Erleichterung in mir. Als sie dann weitersprach, verging mein Grinsen genauso schnell, wie es gekommen war, denn sie war aus dem französischen Part der Schweiz. So verging die Nacht irgendwie, und zwar mit offenen Augen und ich freute mich zwar auf das Erlebnis, zur gleichen Zeit bereute ich es aber auch ein bisschen.

Am nächsten Morgen wurden wir dann abgeholt und zum neuen Campus in San Diego gebracht, welcher einiges grösser war, als der alte. Mein Zimmer war die Nummer 823, in welchem sich gleich auch schon meine Zimmergenossin befand – Amandine aus der Karibik. Wir verstanden uns auf Anhieb super, waren aber nicht die einzigen in diesem Zimmer. Geteilt haben wir es nämlich mit einer Japanerin (ihren Namen habe ich nie erfahren) und mit Nina aus China.

Da mein Englisch wirklich miserabel war, suchte ich mir eben eine kleine Stütze und sprach mit anderen Leuten. Aber, nicht etwa, um mit ihnen auf Englisch zu sprechen, sondern um zu erfahren, ob sie der deutschen Sprache mächtig sind. Kurzerhand hatte ich einige Schweizer und Deutsche zusammen, es wurde eine nette Gruppe daraus. Klar mischten sich noch andere Nationalitäten darunter, aber so konnte man wenigstens fragen, wenn man etwas nicht verstanden hat. Einige sind mir mehr ans Herz gewachsen, andere weniger und mit der Zeit hat sich die ganze Gruppe auch wieder vergrössert, gespalten, verkleinert und wiederum anders vergrössert. Ich hatte demnach irgendwann mit Leuten aus der ganzen Welt kontakt, und mein Englisch verbesserte sich mehr und mehr.

Natürlich möchtest du auch irgendwas über die Schule wissen, richtig? Dann beginne ich mal, dir davon zu erzählen, möchte den Artikel jedoch nicht unnötig in die Länge ziehen, daher werde ich ihn wohl in 2 – 3 Parts verfassen.

Wie bereits erwähnt war ich in einer EF Sprachschule in San Diego, und dort lebte ich auch auf dem riesen Campus. Die Lage war perfekt, nicht weit entfernt von Einkaufsmöglichkeiten und in knapp 15 Minuten war man im Downtown. Im Campus war das Essen der Cafeteria inbegriffen, es gab 3 Mahlzeiten pro Tag, an den Wochenende Brunch und Abendessen. Das Essen war nicht perfekt, es war halt amerikanisch und ja, also ich habe schon einiges besser gegessen, aber man gewöhnt sich daran. Das coole an der Schule war, dass wir einen Pool für uns alleine hatte (wobei, die ersten 2 Wochen hatte ich ihn wirklich fast für mich alleine, danach waren wir über 700 Schüler, für das war der Pool nicht ausgelegt), wir hatten ein Fitnesscenter, Fussballtische (oder wie ich es nenne: Töggelichastä), Billiardtische, eine Küche wo wir unser Essen selber zubereiten konnten, ein Kino, einen Raum mit Spielkonsolen usw. Also, alles was das Herz begehrt. Nicht zu vergessen das Fussballfeld, Volleyballfeld und die Tischtennis-Tische, sowie auch eine Lounge mit einem grossen TV auf jedem Stock und und und, ich denke, da kann ich noch lange aufzählen. Also vom Angebot her war es wirklich super, kann sich keiner beklagen. Nur leider war das ganze wirklich nicht auf über 700 Personen ausgelegt, da hatten sie sich ein wenig überschätzt. Auch die Unterrichtsstunden waren nicht so prickelnd, zum einen waren die Niveaus nicht richtig ausgewertet, man konnte nicht einfach so wechseln und teils Lektionen waren einfach für nichts. Gelernt habe ich nicht in der Schule, sondern ausserhalb, wenn ich mit Kollegen unterwegs war. Und, da wir leider schon beim Negativen der Schule sind, muss ich die Badezimmer auch erwähnen. Wir hatten Gemeinschaftsbadezimmer, welche aber leider immer schmutzig waren und teilweise wirklich kaum zu betreten waren. Ich bin froh, dass ich zu Hause wieder mein eigenes Bad habe.
Das war’s, mehr kann ich über die Schule und den Campus nicht erzählen. Ich würde sagen, wenn man alleine die Schule betrachtet, dann hat sich das Geld sicherlich nicht gelohnt, ich würde die Schule jetzt auch nicht unbedingt weiterempfehlen.
Was aber das Erlebnis angeht, würde ich den Sprachaufenthalt sofort wieder machen! Doch das möchte ich dir in meinem nächsten Artikel erzählen, wo ich überall war und was ich alles erlebt habe – du kannst gespannt sein!

Ich muss mich jedoch für das negative Feedback der Schule entschuldigen, sie boten viel an, aber sie waren schlicht und einfach überfordert mit der ganzen Situation, durch das, dass die Schule gerade neu eröffnet wurde. Vielleicht kann man die Schule in 1-2 Jahren empfehlen, wenn sich alles eingependelt hat.

Aber, genug Negatives! Du kannst dich auf den nächsten Artikel freuen, denn dieser wird sicherlich spannend und auch etwas mehr erfreulich. 


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Kommentare: 3
  • #1

    heubergen (Sonntag, 19 März 2017 16:43)

    Also nichts neues im Westen :) EF ist halt einfach shitty und bereitet einem ein Scheiss auf das Jahr/die Zeit vor.

  • #2

    Mikkis Blog (Sonntag, 19 März 2017 17:36)

    @heubergen
    Das heisst doch nicht, dass EF scheisse ist... Es war einfach die falsche Zeit am falschen Ort - denn so eine grosse Umstellung braucht eben seine Zeit... ;)
    Aber du kannst dich auf die weiteren Parts dieser Serie freuen, die sind ein wenig erfreulicher :D

  • #3

    @big brain (Donnerstag, 23 März 2017 21:31)

    ja, ich denke auch, dass EF nicht so shitty sein kann. Ggf. falsche Mitschüler am falschen Ort gewesen bei dir.